
Sidonie Grünwald-Zerkowitz
(7. Februar 1852, (Tobitschau/Mähren (Kosch,
ÖBL),Trebitschau (Friedrichs und Buchegger); geb. 17.
Februar (Wininger); geb. 1859 (Nigg), geb. 1858 (Pataky)) –
12. Juni 1907 (gest. 16. 6. (Blumesberger 2002); begraben in Wien
(lt. Buchegger)
»In Andrer
Sünde einwilligen« |
Aus: Sidonie Grünwald-Zerkovitz,
Das Gretchen von heute, Verlag des Wiener Bestellortes der
Pariser illustrierten Modezeitung La Mode, Wien,
1890
|
Zum Lieben sind wir nie zu alt |
Aus: Sidonie Grünwald-Zerkovitz, Das Gretchen von
heute, Verlag des Wiener Bestellortes der Pariser
illustrierten Modezeitung La Mode, Wien, 1890
|
Schmetterlings Küssen |
Aus: Sidonie Grünwald-Zerkovitz,
Das Gretchen von heute, Verlag des Wiener Bestellortes der
Pariser illustrierten Modezeitung La Mode, Wien,
1890
|
Der Herbst, der war mir lieber |
Aus: Das Magazin für die Litteratur
des In- und Auslandes, Herausgeber Karl Bleibtreu,
Hundertundelfter Band, Januar bis Juni 1887, Wilhelm
Friedrich Verlag, Leipzig
|
Einst und Jetzt |
Aus: Das Magazin für die Litteratur
des In- und Auslandes, Herausgeber Karl Bleibtreu,
Hundertundelfter Band, Januar bis Juni 1887, Wilhelm
Friedrich Verlag, Leipzig
|
Wenn ich die stille Auster wäre |
Aus: Sidonie Grünwald-Zerkovitz,
Das Gretchen von heute, Verlag des Wiener Bestellortes der
Pariser illustrierten Modezeitung La Mode, Wien,
1890
|
Liebesfrühling |
Aus: Das Magazin für die Litteratur
des In- und Auslandes, Herausgeber Karl Bleibtreu,
Hundertundelfter Band, Januar bis Juni 1887, Wilhelm
Friedrich Verlag, Leipzig
|
Sehnsuchtsseufzer bei Schneefall |
Aus: Das Magazin für die Litteratur
des In- und Auslandes, Herausgeber Karl Bleibtreu,
Hundertundelfter Band, Januar bis Juni 1887, Wilhelm
Friedrich Verlag, Leipzig
|
Die Heimat –
überall |
Aus: Das Magazin für die Litteratur
des In- und Auslandes, Herausgeber Karl Bleibtreu,
Hundertundelfter Band, Januar bis Juni 1887, Wilhelm
Friedrich Verlag, Leipzig
|
Möcht' dir gefallen |
Aus: Die zehnte Muse, Dichtungen vom
Brettl und fürs Brettl, herausgegeben von Maximilian
Bern, Verlag Otto Eisner, Berlin, 8. Tsd. 1904
|
Gieb acht! |
Aus: Die zehnte Muse, Dichtungen vom
Brettl und fürs Brettl, herausgegeben von Maximilian
Bern, Verlag Otto Eisner, Berlin, 8. Tsd. 1904
|
Sidonie Grünwald-Zerkowitz (7.
Februar 1852, (Tobitschau/Mähren (Kosch,
ÖBL),Trebitschau (Friedrichs und Buchegger); geb. 17.
Februar (Wininger); geb. 1859 (Nigg), geb. 1858 (Pataky)) –
12. Juni 1907 (gest. 16. 6. (Blumesberger 2002); begraben in Wien
(lt. Buchegger)
Sidonie Grünwald-Zerkowitz war eine
österreichische Schriftstellerin, Dichterin,
Übersetzerin und Modeschöpferin.
Ihre Schulbildung erwarb sie in der Normalschule in Holeschau
und in einem Mädchenpensionat in Wien. Schon frühzeitig
zeigte sie Intentionen, die finanzielle Lage der Eltern durch
eigene Erwerbstätigkeit aufzubessern. Sie lernte
Italienisch, Tschechisch, Klavier und nahm Privatunterricht in
Französisch und in anderen Fächer. In Französisch
legte sie auch die Lehrerinnenprüfung ab. In Budapest lernte
sie Ungarisch und machte nach eineinhalbjährigem Aufenthalt
auch in dieser Sprache die Lehrerinnenprüfung ab. Ab 1875 in
München Theaterausbildung auf Kosten Ludwig II. von
Bayern.
Durch ihre gewinnende Erscheinung und ihr selbständiges,
geistvolles Wesen voll Energie gelang es ihr, das Interesse und
allgemeine Bewunderung der Budapester SchriftstellerInnen- und
Gelehrtenkreise zu erwecken. Nachdem sie die Volksschul- und bald
darauf die BürgerInnenschullehrerinnenprüfung mit
glänzendem Erfolg in ungarischer Sprache abgelegt hatte,
begann sie lyrische Gedichte, Essays und pädagogische
Artikel für die ersten Tagesblätter in Budapest zu
schreiben. Bald wurde sie in den wissenschaftlichen und
SchriftstellerInnenkreisen so bekannt, dass Unterrichtsminister
Trefort auf sie aufmerksam wurde. Ihre pädagogischen Artikel
dürften Auslöser für einige Reformen der
höheren staatlichen Mädchenanstalten in Ungarn gewesen
sein. Sidonie Zerkowitz erhielt schon bald eine Stelle als
Lehrerin an einer städtischen Schule in Budapest. Durch
ihren Ehrgeiz, ihre Begabungen und künstlerischen Neigungen
sowie durch ihre außergewöhnliche, durch eigenen
Fleiß erworbene Bildung, fand sie allerdings in diesem
Beruf keine Erfüllung. Einen Heiratsantrag des ungarischen
Dichters Koloman Tóth schlug sie aus und vielfache
Aufforderungen sich der Bühne zuzuwenden, wofür sie
angeblich prädestiniert gewesen wäre, verweigerte sie.
Zerkowitz war auf literarischem Gebiet intensiv tätig. 1874
veröffentlichte sie zahlreiche Übersetzungen aus
verschiedenen Sprachen, unter anderem "Zwanzig Gedichte" von
Koloman Tóth (Wien 1874, Rosner) aus dem Ungarischen. Der
Widerstand sich schauspielerisch zu betätigen wurde
allerdings gebrochen, als sie erfuhr, dass König Ludwig II
von Bayern sich für sie interessierte und sie auf seine
Kosten für die Bühne ausbilden wollte. Sie fuhr nach
München, wo ihre Probedeklamation am Hoftheater
glänzend ausfiel. Dort lernte sie auch den Enkel des
griechischen Nationalhelden Fürst Theodoros Kolokotronis
kennen. Der griechische Fürst schwärmte ihr von seinen
Reichtümern und vom berühmten Namen seiner Familie vor
und bat um ihre Hand. Die Perspektive, mit einer solchen
Verbindung die finanzielle Situation ihrer Familie sichern zu
können, bewog sie, den Antrag anzunehmen und den jungen,
hinkenden Aristokraten 1875 zu heiraten. In Athen angekommen
musste sie jedoch erkennen, dass ihr nunmehriger Ehemann sein
gesamtes Vermögen bereits verspielt hatte. Bald darauf
ließ sie sich von ihm scheiden, und mit Hilfe angesehener
Persönlichkeiten gelang es ihr, in ihre Heimat
zurückzukehren. Nach eineinhalbjährigem Aufenthalt in
einem Dorf in Mähren, hielt der vermögende Kaufmann und
Witwer mit vier Kindern, Leopold Grünwald um ihre Hand an,
und kurze Zeit später gab sie ihm das Jawort. Aus dieser Ehe
stammten zwei Mädchen und zwei Buben. Seit der Hochzeit
lebte Sidonie Grünwald-Zerkowitz in Wien, wo sie die
Modezeitung "La Mode" in deutscher Übersetzung herausgab.
Sie wollte in Wien eine staatliche Modeakademie für
Bekleidungskunsthandwerk schaffen. Nach dem Tod ihres Mannes im
Jahr 1890 übernahm sie die Leitung einer Wiener
Sprachschule. Als Schriftstellerin erregte sie Aufsehen durch ihr
Werk "Das Gretchen von heute", vor allem wegen der
Darstellungsweise der erotischen Leidenschaft in Österreich.
In "Lieder der Mormonin" übt sie Gesellschaftskritik und
prangert die "doppelte Geschlechtsmoral", die "Liebeleien" der
Männer vor ihrer (Vernunft-) Heirat und das Los der Ehefrau
an. Beide Bücher waren in Österreich verboten. Der
Frauenbewegung stand sie dennoch ablehnend gegenüber. Neben
zahlreichen pädagogischen Artikeln und Essays
übersetzte sie aus dem Ungarischen und schrieb ein Lehrbuch
der ungarischen Literaturgeschichte. Sie starb 1907 im Alter von
55 Jahren und wurde in Wien begraben.
Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Susanne Blumesberger
– wir bedanken uns.
(Quelle und weitere Informationen, sowie Bibliographie unter:
Universität Wien)
Artikel aus Deutschlands Oesterreich-Ungarns und der Schweiz
Gelehrte, Künstler und Schriftsteller in Wort und Bild,
Bruuno Volger Verlagsbuchhandlung, Leipzig-Gohlis, 1908
Open image to enlarge / Zum Vergrößern - Bild
in neuem TAB öffnen
*********************