Gabriele Reuter (8. Februar 1859, Alexandria – 16. November 1941, Weimar/Sachsen)
Prosa |
Vom Kinde zum Menschen | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gabriele Reuter, Vom Kinde zum Menschen, Geschichte meiner Jugend, S. Fischer Verlag, Berlin, 1921 |
Die Herrin | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gabriele Reuter, Die Herrin, Ullstein & Co. Verlag, Berlin und Wien, 1918 |
Aus guter Familie | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gabriele Reuter, Aus guter Familie, S. Fischer Verlag, Berlin, 1906 |
Das Problem der Ehe | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gabriele Reuter, Das Problem der Ehe, C. A. Schwetschke und Sohn Verlagsbuchhandlung, Berlin, o. J. |
Ins neue Land | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gabriele Reuter, Ins neue Land, Ullstein & Co. Verlag, Berlin und Wien, 1916 |
Aphrodite und ihr Dichter | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Aus: Gabriele Reuter, Der Lebenskünstler, Novellen, S. Fischer Verlag, Berlin, 1904 |
Clementine Holm | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Aus: Gabriele Reuter, Frauenseelen, S. Fischer Verlag, Berlin, [1901] |
Treue | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Aus: Gabriele Reuter, Frauenseelen, S. Fischer Verlag, Berlin, [1901] |
Five o'clock | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Aus: Gabriele Reuter, Frauenseelen, S. Fischer Verlag, Berlin, [1901] |
Das Opernglas | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Aus: Gabriele Reuter, Frauenseelen, S. Fischer Verlag, Berlin, [1901] |
Graue Stunden | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Aus: Gabriele Reuter, Frauenseelen, S. Fischer Verlag, Berlin, [1901] |
Kinder | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Aus: Gabriele Reuter, Frauenseelen, S. Fischer Verlag, Berlin, [1901] |
Schwester Elisabeth |
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Aus: Gabriele Reuter, Frauenseelen, S. Fischer Verlag, Berlin, [1901] |
Das böse Prinzeßchen | ![]() Gabriele Reuter, Das böse Prinzeßchen, Ein Märchenspiel für Kinder, S. Fischer Verlag, Berlin, 1905 |
Der Amerikaner | ![]() Gabriele Reuter, Der Amerikaner, Roman, S. Fischer Verlag, Berlin, 1908 |
Der Lebenskünstler | ![]() Gabriele Reuter, Der Lebenskünstler, Novellen, S. Fischer Verlag, Berlin, 1904 |
Die Jugend eines Idealisten | ![]() Gabriele Reuter, Die Jugend eines Idealisten, Roman, S. Fischer Verlag, Berlin, 1917 |
Eines Toten Wiederkehr | ![]() Gabriele Reuter, Eines Toten Wiederkehr und andere Novellen, Verlag von Philipp Reclam jun., Leipzig, 1908 |
Ellen von der Weiden | ![]() Gabriele Reuter, Ellen von der Weiden, Tagebuch, S. Fischer Verlag, Berlin, 1902 |
Wunderliche Liebe | ![]() Gabriele Reuter, Wunderliche Liebe, Novellen, S. Fischer Verlag, Berlin, 1905 |
Frau Bürgerlin und ihre Söhne | ![]() Gabriele Reuter, Frau Bürgerlin und ihre Söhne, Roman, S. Fischer Verlag, Berlin, 1907 |
Frühlingstaumel | ![]() Gabriele Reuter, Frühlingstaumel, Roman, S. Fischer Verlag, Berlin, 1911 |
Liselotte von Reckling | ![]() Gabriele Reuter, Liselotte von Reckling, Roman in zwei Teilen, S. Fischer Verlag, Berlin, 1904 |
Das Tränenhaus | ![]() Gabriele Reuter, Das Tränenhaus, S. Fischer Verlag, Berlin, 1909 |
Ebner-Eschenbach | ![]() Gabriele Reuter, Ebner-Eschenbach, Verlag Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig, [1904] |
Vom Kinde zum Menschen | ![]() Gabriele Reuter, Vom Kinde zum Menschen, Geschichte meiner Jugend, S. Fischer Verlag, Berlin, 1921 |
Annette von Droste-Hülshoff | ![]() Gabriele Reuter, Annette von Droste-Hülshoff, Bard, Marquardt Verlag, Berlin, 1905 |
Die zu Lebzeiten vielgelesene Autorin wurde bekannt durch ihren Roman Aus guter Familie (1895), der die "Leidensgeschichte eines Mädchens" (Untertitel), einer typischen "höheren Tochter" der Wilhelminischen Ära schilderte. Er verkaufte sich bis 1931 in 28 Auflagen. Weitere Bestseller waren etwa ihr Roman Ellen von der Weiden (1900), die Novellensammlung Frauenseelen (1901) oder der Roman Der Amerikaner (1907). Heute ist Gabriele Reuter nahezu vergessen.
Gabriele Reuter wurde am 8. Februar 1859 in Ägypten geboren, wo ihr Vater als internationaler Großkaufmann im Textilhandel tätig war. Sie war eine Urenkelin der Dichterin Philippine Engelhard, der sie in Grüne Ranken um alte Bilder von 1937 ein literarisches Denkmal setzen wollte. Ihre Kindheit verbrachte sie teils bei der Verwandtschaft der Mutter in Dessau (1864–69), teils in Alexandrien (1869–72). Nach der endgültigen Rückkehr der Familie nach Deutschland 1872 starb der Vater. Reuter kam für ein Jahr in ein Mädchenpensionat. Dann aber verlor die Familie durch die allgemeine Rezession und durch einen Betrugsfall bei der Auflösung des väterlichen Geschäfts ihr gesamtes Vermögen und zog in eine kleine Wohnung in Neuhaldensleben.
Die Verantwortlichkeit für die jüngeren Brüder und die zunehmend depressive Mutter bedingten eine für die Zeit ungewöhnliche frühe Selbständigkeit Gabriele Reuters. Die finanziellen Sorgen führten außerdem dazu, dass sie schon als junges Mädchen ihr Schreibtalent als eine Verdienstquelle ansah. 1875/76 erschienen erste literarische Publikationen in Lokalblättern. Es folgten konventionell geschriebene Romane mit exotischem Kolorit. Von dem so verdienten Geld finanzierte Reuter 1879 den Umzug der Familie nach Weimar, wo sie sich als junge Schriftstellerin zu etablieren versuchte. Um 1890 unternahm sie erste eigenständige Reisen nach Berlin, Wien und München zu diversen Schriftstellertagungen und machte Bekanntschaft mit anderen Künstlern ihrer Zeit, darunter mit dem Anarchisten und Lyriker John Henry Mackay, mit dem sie eine langjährige Freundschaft verband, und mit Henrik Ibsen.
1890 zog Reuter mit ihrer Mutter nach München in dem Wunsch, sich der dortigen Bohème anzuschließen. Sie besuchte die Gründungsfeier von Michael Georg Conrads "Gesellschaft für modernes Leben". Laut ihrer Autobiographie Vom Kinde zum Menschen (1921) kam ihr hier die Idee zu ihrem Erfolgsroman Aus guter Familie. 1891 aber erkrankte die Mutter, und Reuter war gezwungen, mit ihr nach Weimar zurückzukehren. Dort erschloss sie sich in den folgenden Jahren einen neuen Freundeskreis – darunter Hans Olden und dessen Frau Grete, Rudolf Steiner und Eduard von der Hellen) – und las die Schriften Friedrich Nietzsches, Arthur Schopenhauers und Ernst Haeckels. Sie knüpfte Kontakte zum Verein Freie Bühne in Berlin und dem Friedrichshagener Dichterkreis und lernte u.a. Gerhart Hauptmann, Otto Erich Hartleben, Ernst von Wolzogen sowie – auf Vermittlung Mackays – den Verleger Samuel Fischer kennen, der Ende 1895 ihren Roman Aus guter Familie veröffentlichte.
Der Roman war ein enormer Erfolg, löste in Literaturzeitschriften und feministischen Blättern eine erregte Debatte aus und machte Reuter über Nacht berühmt. Im selben Jahr zog sie mit ihrer Mutter wieder nach München, da sich inzwischen einer ihrer Brüder als Arzt dort niedergelassen hatte. Am 28. Oktober 1897 gebar sie in Erbach (bei Ulm) ihre uneheliche Tochter Lili. Kindsvater war Benno Rüttenauer.
1899 zog Reuter nach Berlin um. In den dreißig Jahren, die sie dort lebte, erschienen zahlreiche Romane, Novellen, Jugendbücher und Essays, die immer wieder das Thema des Geschlechter- und Generationenkonflikts aufgriffen. Gabriele Reuter wurde gerühmt für ihre feine psychologische Ausgestaltung und galt als "Dichterin der weiblichen Seele". Einen Skandal verursachte noch einmal ihr Roman Das Tränenhaus (1908), in dem sie auf recht drastische Weise die Zustände in einem Haus für ledig Gebärende schilderte. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs arbeitete sie außerdem als Kolumnistin für die Wiener Neue Freie Presse und in den letzten Lebensjahren als Rezensentin für die New York Times. 1929 kehrte die Siebzigjährige zurück nach Weimar, wo sie am 16. November 1941 verstarb.
Der Nachlass von Gabriele Reuter befindet sich im Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar.
Reuters Erfolgsroman Aus guter Familie ist eines der ersten Werke aus weiblicher Feder, das sich nach den innovativen literarischen Strömungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts, dem konsequenten Realismus bzw. Naturalismus, ausrichtete. Zusammen mit Helene Böhlaus Roman Der Rangierbahnhof (1896) gab er das Muster ab für zahlreiche weitere weibliche Bekenntnis- oder Selbstfindungsromane der Epoche. Die Debatte um den Roman kreiste zunächst vor allem um die Frage, ob das Werk ein Tendenzroman sei oder nicht.
Reuters Haltung zur zeitgenössischen Frauenbewegung war zwiespältig, wenn nicht distanziert: Die frauenrechtlerische Publizistin Helene Stöcker würdigte das Werk Reuters trotzdem mehrfach, Hedwig Dohm äußerte sich anlässlich des Erscheinens von Das Tränenhaus eher skeptisch. Antifeministen warfen Reuter dagegen eine zu einseitig weibliche Perspektive vor. Reuter ließ sich weder von der einen noch von der anderen Seite vereinnahmen. Aus guter Familie wurde wegen der sozialen Repräsentativität der Protagonistin außerdem vielfach mit Goethes Werther verglichen. Thomas Mann interpretierte den Roman nach dem Muster des zeitgenössischen Künstlerromans.
Verwendete Quelle: Artikel Gabriele Reuter in:
Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
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